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"Fahr rüber!" - Ist mein Muster auch deins?

 

Wir sprechen die gleiche Sprache. Oder doch nicht?

 

Jeden Tag passieren so viele Dinge um uns herum. Einige nehmen wir bewusst wahr, andere filtern wir gekonnt weg, für wieder andere haben wir bereits erlernte Muster, um passend aufgrund unserer Erfahrung ohne darüber nachzudenken darauf zu reagieren. 

Doch ist mein Muster auch deins?

 

Auf dem Fahrrad durch den Straßenverkehr. 

Ein Verkehrsschild zeigt an, dass der Fahrradweg die Straßenseite wechselt. 

In meinem Kopf passieren blitzschnell eine Trillionen Dinge: 

✓ Verkehrsschild gesehen - aha, wir müssen rüber

ruhige Straße

✓ kein Auto von vorn und hinten

✓ kein Auto aus der Seitenstraße

✓ keine Radfahrer zu sehen

✓ genügend Platz um ohne Aufregung die Straße zu queren

✓ wir müssen nicht absteigen, können wir aus der Fahrt machen

✓ also dann, Kommando "fahr rüber, der Fahrradweg geht da drüben weiter" und zeige in die Ferne...

 

Nichts passiert. Erneuter Versuch "los fahr rüber, der Fahrradweg geht da drüben weiter" und zeige erneut in die Ferne...

Nichts passiert. 

Ich fahre selbst leicht rüber, um den Weg anzudeuten und wiederhole mein Kommando "fahr rüber".

Und zack, "fahr rüber" wurde zum Abbiegen in die Seitenstraße einmal quer vor mein Rad. 

Ich bremse so stark ich kann, doch der Unfall lässt sich nicht vermeiden - ich stürze. 

Wir kommen mit einem großen Schreck und einer kleinen Schürfwunde an meinem Knie davon. Einen Schönheitspreis gewinnt mein Knie eh schon lange nicht mehr... 🙈

Doch es hat ganz schön gerumst, der Lenker hat sich unter den Rahmen gehobelt und die Kette ist raus. Es bedarf zunächst ein Knuddeln zur Beruhigung, einen kurzen Anti-Aufregungsanruf nach Hause, Schrauben lösen und Lenker wieder richten, Kette einsetzen und die Fahrt kann weiter gehen.

 

Was für mich selbstverständlich war, dem Verkehrsschild zu folgen, war es für Zwergnase nicht. Er hat nicht gesehen, worauf ich gedeutet habe und kennt den Wechsel des Radwegs auf die andere Seite nicht. Abbiegen hingehen schon. 😉

Auf seinen sonst täglichen Runden in behüteten Gefilden spielten solche Schilder keine Rolle. Der Bürgersteig war sicher und der Weg mehr als bekannt. 

Nun üben wir Verkehrskunde, klarere Erläuterungen und Kommandos meinerseits und Rückfragen bei Unsicherheit seinerseits.

 

Die übrige Radtour verlief dann wie am Schnürchen.